Figurative Werke nach Entstehungsjahr
Letzte Aktualisierung: 24.11.2023
Von 1983 bis 1988 war Josef Müller Mitglied im Duisburger Künstlerbund. Bis zu dieser Zeit entstanden vorrangig figurative Arbeiten, die allerdings schon abstrahierende oder vereinfachende respektive reduzierende Elemente enthalten konnten. Mehr und mehr befreite er sich in seiner Arbeit von der Gegenständlichkeit und widmete sich in diesem fortschreitenden Prozess immer stärker der abstrakten Malerei. 1989 wechselte er dann, sich der abstrakten Malerei fortan verschreibend, zur Duisburger Sezession. Vereinzelt entstanden noch Landschaftsbilder von der Eifel, der Provence und Paris auf Papier. Diese Arbeiten fanden jedoch nie den Weg in eine Ausstellung und entstanden mehr zu seinem eigenen Vergnügen und aus Gründen der Verbundenheit zu diesen Orten.
Einige der hier gezeigten Werke werden vom Betrachter auf den ersten Blick vielleicht den abstrakten Arbeiten Müllers zugeordnet. Doch führen hier – für den Künstler ganz ungewöhnlich – die Titel der Bilder den Betrachter auf die Spur. Die Wahrnehmung, die Interpretation werden durch den Titel in eine neue Richtung gelenkt, neue Assoziationen werden geweckt. So verwandeln sich durch eine kräftige und dynamische Pinselführung hervorgerufene breite Linien und Flächen zum Beispiel zu Tischen und Stühlen. Wäre für jeden von uns ohne den Titel des Werkes „St-Gervais-St-Protais“ aus dem Jahr 2006 der Wasserspeier an der Kirchenfassade sichtbar geworden? Die Macht eines Titels wird uns hier ganz klar vor Augen geführt. Wenn der Weg in die Abstraktion als eine Befreiung erlebt wird, so könnte der regelrechte Verzicht auf Bildtitel als eine dazugehörende Notwendigkeit verstanden werden. Schafft ein Titel Wirklichkeiten und lenkt uns dahin, dem Abstrakten eine figurative Seite abzugewinnen oder lässt sie uns zumindest suchen?
— Marcus Müller, 02.09.2024 —
2011
2009
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1998
1996
1990
1989
1988
1987
1986
1984
1983
1978
1940er / 1950er
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